Inbetriebnahme von Europas erster Recyclinganlage zur Aufbereitung von Alt-Styropor

Ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft am Bau

Die Kunststoffrecyclinganlage PolyStyreneLoop wurde am 16. Juni 2021 in Terneuzen (Niederlanden) feierlich eröffnet. Damit ist ein echter Meilenstein in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft von Baustellenabfälle erreicht. Zunächst wird die Referenzanlage Bauabfälle aus den Niederlanden und Deutschland recyceln und zu neuem, hochwertigem Dämmmaterial verarbeiten. Später werden auch Abfälle aus anderen Ländern aufgenommen.

Dr. Clemens Demacsek, Geschäftsführer der GPH Güteschutzgemeinschaft Polystyrol-Hartschaum freut sich ebenso wie alle seine Mitglieder über die Eröffnung der Anlage: „Mit der Inbetriebnahme von PolyStyreneLoop in Terneuzen fällt auch in Österreich der Startschuss für eine innovative Verwertungsmethode, die ein geniales Klimaschutz-Produkt fit für die Zukunft macht,“

Die Anlage ermöglicht das Recycling von 3.000 Tonnen Polystyrolldämmplatten aus Abbruchbaustellen. Mit dieser Anlage können also nicht nur verschmutzte Baustellenabfälle verarbeitet werden, sondern auch Alt-Dämmstoffe, die noch das Flammschutzmittel HBCD enthalten, recycelt werden. Auch Austrotherm Geschäftsführer Mag. Klaus Haberfellner ist hoch erfreut darüber, dass die Anlage nach vielen Jahren der Entwicklungsarbeit eröffnet wurde: „Für unsere Branche ist die Kreislaufwirtschaft die ökonomische und ökologische Zukunft und ein wichtiger Teil der Klimaschutzstrategie. Diese Recyclinganlage macht den Dämmstoff EPS fit für diese Zukunft und verbessert seine ohnehin schon großartigen ökologischen Eigenschaften noch weiter.“

 

EPS - ein nachhaltiger Dämmstoff mit vielen Vorzügen

Um CO2-Emissionen und Heizkosten einzudämmen, ist EPS heute mehr als je zuvor ein unverzichtbarer Helfer am Gebäude. Der Dämmstoff aus 98 % Luft und 2% Polystyrol spart Ressourcen, ist zu 100% recycelbar, zeigt bei der Verarbeitung auf der Baustelle viele Vorzüge und gilt als besonders wirtschaftlich. Das unterstreicht auch die wissenschaftliche Studie „Ganzheitliche Bewertung von verschiedenen Dämmstoffalternativen“, die vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu), und dem Verein natureplus e.V. erarbeitet wurde. Sie macht die Ökobilanzen unterschiedlicher Dämmstoffe im Vergleich transparent. Bewertet wurden dabei die gängigsten Dämmstoffe auf Basis mineralischer, nachwachsender und synthetischer Rohstoffe. In Anrechnung kamen auch die Möglichkeiten einer stofflichen Verwertung in anderen Produkten oder eine Rückführung in den Produktionskreislauf. Das Ergebnis: In Bauteilen, in denen nur Dämmstoff-Platten eingesetzt werden können, schneidet EPS am vorteilhaftesten ab. Voraussetzung dafür ist, dass EPS stofflich verwertet und wieder in die Produktion zurückgeführt wird, was in der Folgeanwendung neuen EPS-Rohstoff einspart.